Welche sind die höchsten Berge der Welt?

Veröffentlicht am 16. Juni 2025 um 09:00

Mount Everest

Die höchsten Gipfel der Erde ballen sich entlang der tektonisch noch immer jungen Faltengebirge Himalaja und Karakorum: Allen voran thront Mount Everest (8 849 m) an der nepalesisch-chinesischen Grenze, gefolgt vom berüchtigt steilen K2 (8 611 m) in Pakistan/China. Mit Kangchendzönga (8 586 m) an der Nahtstelle zwischen Nepal und Indien, Lhotse (8 516 m) direkt südlich des Everest und Makalu (8 485 m) komplettieren fünf Achttausender die Liste der weltweiten „Top 5“. Insgesamt gibt es 14 Berge über der magischen 8 000-Meter-Marke; sie alle liegen in einem kaum 2 500 Kilometer langen Gürtel von Nord-Pakistan bis Ost-Nepal, der dank des Aufeinandertreffens der Indischen und Eurasischen Platte pro Jahr noch einige Millimeter emporwächst. Trotz moderner Ausrüstung bleiben extreme Wetterumschwünge, Sauerstoffmangel und Lawinen die größten Risiken – was diese Gipfel zu letzten, ebenso magischen wie gefährlichen Zielen des Alpinismus macht.

Der Mount Everest

Der Mount Everest liegt im Himalaya-Gebirge an der Grenze zwischen Nepal (Südseite) und dem Tibetischen Autonomiegebiet Chinas (Nordseite). Er ist Teil der sogenannten Mahalangur Himal-Untergruppe. In Nepali wird er Sagarmatha („Stirn des Himmels“), in Tibetisch Chomolungma („Göttinmutter der Erde“) genannt – Bezeichnungen, die Ehrfurcht vor dem Berg ausdrücken, lange bevor westliche Vermessungsingenieure ihn entdeckten.

Erst im 19. Jahrhundert wurde der Gipfel wissenschaftlich erfasst: 1856 errechnete der Brite Andrew Waugh in der Großen Trigonometrischen Vermessung Indiens den „Peak XV“ als höchsten Punkt – und benannte ihn nach seinem Vorgänger, Sir George Everest.

Die Erstbesteigung – ein Triumph der Ausdauer

Trotz mehrerer vergeblicher Versuche in den 1920er- und 30er-Jahren – darunter die legendäre Expedition von George Mallory, der 1924 am Berg verschwand –, gelang die erste dokumentierte Besteigung des Mount Everest erst am 29. Mai 1953.

Der Neuseeländer Sir Edmund Hillary und der Sherpa Tenzing Norgay erreichten nach wochenlangem Aufstieg den Gipfel über die Südroute. Ihr Erfolg wurde zum Symbol für Teamgeist und interkulturelle Zusammenarbeit – und markierte einen neuen Abschnitt im modernen Alpinismus.

„Wir haben den Bastard besiegt.“
– Edmund Hillary, unmittelbar nach dem Aufstieg

 

Herausforderung auf Leben und Tod

Der Everest ist mehr als nur hoch – er ist extrem. Die sogenannte Todeszone beginnt ab etwa 7.500 Metern. Dort herrscht Sauerstoffmangel, der Körper baut rapide ab. Die Temperaturen sinken auf bis zu minus 40 Grad Celsius. Lawinen, Gletscherspalten, Stürme und Höhenkrankheit fordern jährlich Todesopfer.

Bis 2024 sind über 330 Menschen am Everest gestorben – viele Körper liegen bis heute ungeborgen entlang der Route, eingefroren, zur Mahnung an kommende Expeditionen.

Bergtourismus und Ethik: Everest als Massenziel

Was früher wenigen Extremsportlern vorbehalten war, ist heute ein kommerzielles Abenteuer mit Preisetikett. Für 40.000 bis 90.000 Dollar organisieren Agenturen sogenannte „Everest-Pakete“ – inklusive Sherpa, Sauerstoffflaschen, Fixseilen, Fotodokumentation.

Die Schattenseite: Müllberge, überfüllte Routen, unvorbereitete Touristen und wachsende Risiken für einheimische Träger. Sherpas übernehmen häufig die gefährlichsten Aufgaben – mit minimaler Absicherung.

 

„Der Everest ist nicht mehr heilig. Er ist eine Müllhalde.“
– Reinhold Messner, Extrembergsteiger

K2 Nordseite, von Kuno Lechner - Selbst fotografiert, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=1317960

K2 – Der grausame Bruder des Everest

Er ist nicht der höchste, aber der gefürchtetste. Der K2, mit 8.611 Metern der zweithöchste Berg der Welt, gilt als der gefährlichste Achttausender überhaupt. Während der Mount Everest Touristenmassen anzieht, bleibt der K2 ein Prüfstein für wahre Alpinisten – ein Berg, der Respekt einfordert und oft den Tod bringt.

Geografische Gigantin im Karakorum

Der K2 liegt in der Karakorum-Gebirgskette, einem Teil des westlichen Himalaya, an der Grenze zwischen Pakistan und dem von China verwalteten Xinjiang. Seine abgelegene Lage im pakistanischen Gilgit-Baltistan macht ihn schwerer zugänglich als den Everest – allein der Anmarschweg zum Basislager dauert etwa eine Woche.

Der Name „K2“ stammt aus der britischen Vermessung des Karakorum im Jahr 1856. „K“ steht für Karakorum, die 2 für den zweiten katalogisierten Gipfel. Anders als der Everest hat der K2 keinen traditionellen Namen in lokalen Sprachen – ein Ausdruck seiner Unnahbarkeit.

In China ist er als Qogir Feng, in Pakistan als Chogori bekannt – doch „K2“ blieb als nüchterner, technischer Name haften. Vielleicht, weil er ebenso kühl und schroff wirkt wie sein Ruf.

 

Ein Berg für Puristen – und für Legenden

Die Erstbesteigung des K2 gelang am 31. Juli 1954 einer italienischen Expedition unter der Leitung von Ardito Desio. Die Gipfelstürmer waren Achille Compagnoni und Lino Lacedelli – ihr Aufstieg bleibt bis heute umstritten, da der nepalesische Hochträger Amir Mahdi unter schwierigen Bedingungen zurückgelassen wurde.

Seitdem ist der K2 das Ziel ausschließlich erfahrener Bergsteiger. Anders als am Everest gibt es keine touristische Infrastruktur, keine Seiltrassen bis zum Gipfel und kaum Hubschrauberrettung. Wer hier scheitert, ist auf sich selbst gestellt.

 

Statistik des Schreckens: Jeder vierte stirbt

Die Gefahr am K2 ist extrem: Von den wenigen Hundert, die bisher den Gipfel erreichten, kamen über 25 % nicht zurück. Stürze, Lawinen, Eisschlag und extreme Wetterwechsel sind Alltag. Der „schönste Berg der Welt“, wie er oft genannt wird, ist gleichzeitig einer der tödlichsten.

Besonders berüchtigt: der sogenannte Bottleneck, eine steile Passage unter überhängenden Seracs (Eistürmen) in über 8.000 Meter Höhe. Jeder Schritt dort kann der letzte sein.

 

2008 – Das Jahr der Katastrophe

Im August 2008 ereignete sich eines der schwersten Unglücke in der Geschichte des Höhenbergsteigens: Eine Gruppe von 30 Bergsteigern wurde beim Aufstieg von herabstürzenden Eismassen getroffen. Elf Menschen starben innerhalb weniger Stunden. Der K2 wurde endgültig zum Synonym für Risiko und menschliche Hybris.

 

Symbol der Reinheit und Gefahr

Im Gegensatz zum Everest ist der K2 nie kommerzialisiert worden. Er bleibt ein Ziel für Puristen – Menschen, die sich mit dem Berg messen wollen, nicht mit dem Preis einer Pauschalreise. Gerade deshalb gilt er in der Bergsteigerszene als „letzter wahrer Achttausender“.

 

„Der K2 vergibt keine Fehler.“
Reinhold Messner

 

Der letzte Mythos des Alpinismus

Der K2 ist nicht nur ein geologischer Koloss – er ist eine Legende aus Eis, Fels und Tod. Wer ihn betritt, weiß: Erfolg ist selten, Rückkehr ungewiss. Und doch bleibt er für viele das ultimative Ziel, das letzte Abenteuer, das nicht mit Technik, sondern nur mit Mut, Erfahrung und Demut bezwungen werden kann.

Kangchendzönga

Kangchendzönga – Der dritte Gigant der Erde

 

Mit 8.586 Metern ist der Kangchendzönda, auch Kangchenjunga genannt, der dritthöchste Berg der Welt. Er liegt im östlichen Himalaya an der Grenze zwischen Nepal und Indien und gehört zu den sogenannten Achttausendern, den höchsten Bergen der Erde.

Der Name Kangchenjunga stammt aus der Sprache der Lepcha, der indigenen Bevölkerung der Region, und bedeutet „Die fünf Schätze der großen Schneelandschaft“. Diese Bezeichnung verweist auf die fünf Gipfel des Bergmassivs, die als heilig gelten und deshalb auch von vielen Bergsteigern mit großem Respekt behandelt werden.

Die Erstbesteigung des Kangchenjunga gelang 1955 einer britisch-indischen Expedition. Aufgrund seiner abgelegenen Lage, der schwierigen klimatischen Bedingungen und der technisch anspruchsvollen Routen gilt der Berg als einer der herausforderndsten Achttausender und zieht deutlich weniger Bergsteiger an als der bekannte Mount Everest.

Die Region rund um den Kangchenjunga ist durch ihre einzigartige Flora und Fauna geprägt. Der Kangchenjunga-Nationalpark wurde 2016 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt und bietet Lebensraum für seltene Tierarten wie den Schneeleoparden und den Roten Panda.

Trotz seiner Bekanntheit in Bergsteigerkreisen bleibt der Kangchenjunga ein weitgehend unberührtes Naturwunder. Für die Menschen vor Ort hat der Berg auch eine spirituelle Bedeutung, was zu einem respektvollen Umgang mit dem Gipfel führt.

Der Kangchenjunga steht somit nicht nur für sportliche Herausforderung, sondern auch für den Schutz und die Bewahrung einer einzigartigen Bergwelt.

Es gibt 14 Berge, die höher als 8.000 Meter sind – die sogenannten Achttausender. Alle befinden sich im Himalaya und Karakorum-Gebirge in Asien.

Hier eine kurze Übersicht:

  1. Mount Everest – 8.848,86 m

  2. K2 – 8.611 m

  3. Kangchenjunga – 8.586 m

  4. Lhotse – 8.516 m

  5. Makalu – 8.485 m

  6. Cho Oyu – 8.188 m

  7. Dhaulagiri I – 8.167 m

  8. Manaslu – 8.163 m

  9. Nanga Parbat – 8.126 m

  10. Annapurna I – 8.091 m

  11. Gasherbrum I (Hidden Peak) – 8.080 m

  12. Broad Peak – 8.051 m

  13. Gasherbrum II – 8.035 m

  14. Shishapangma – 8.027 m

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