Wer war Novalis?

Veröffentlicht am 4. März 2025 um 11:13

 

 

Ich sehe dich in tausend Bildern, Maria 

 

Ich sehe dich in tausend Bildern,
Maria, lieblich ausgedrückt,
Doch keins von allen kann dich schildern,
Wie meine Seele dich erblickt.
Ich weiß nur, daß der Welt Getümmel
Seitdem mir wie ein Traum verweht,
Und ein unnennbar süßer Himmel
Mir ewig im Gemüte steht.

Novalis heißt mit bürgerlichem Namen Georg Philipp Friedrich von Hardenberg. Er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Frühromantik. anders als seine lebenslustigen und positiven Zeitgenossen ist Novalis ein Außenseiter und Einzelgänger. 

Novalis entstammt einer alten niedersächsischen Adelsfamilie. Als zweites von elf Kindern verbrachte er seine Kindheit und Jugend in Oberwiederstedt (Sachsen-Anhalt). Er absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften in Jena, wo er enge Kontakte zu  Friedrich Schiller knüpfte und auch Johann Wolgang von Goethe sowie Johann Gottfried Herder begegnete. Zusätzlich studierte er Montanwissenschaften an der Bergakademie in Freiberg, einer renommierten Hochschule für Naturwissenschaften. Novalis Leidenschaft gehörte allerdings der Philosophie. In diesem Zusammenhang setzte er sich ausführlich mit den Überlegungen von Johann Gottlieb Fichte auseinander.

Die ersten Fragmente von Hardenberg erschienen 1798  unter dem Titel "Blüthenstaub" im Athenaeum, einer bekannten literarischen Zeitschrift der Brüder Schlegel. Damals verwendete er erstmalig das Pseudonym Novalis. De Novali war ein alter Beiname seiner Familie und bedeutet der Neuland Bestellende und stellt einen Verweis zur neuen Art der Literatur seiner Zeit dar.

Mit der "Blauen Blume" schuf Novalis ein berühmtes Symbol für die Romantik. Anders als seine literarischen Wegbegleiter zeichnet sich Novalis durch eine geheimnisvolle, dunkle Sprache aus, was sich in seinem Werk "Hymnen an die Nacht widerspiegelt. Sowohl Tod als auch Religion spielen bei ihm eine große Rolle. Dies ist vermutlich auf den frühen Tod seiner Verlobten zurückzuführen. In seinem ästhetischen Ausdruck orientiert sich Novalis an der Nachahmung der Natur. Er sucht nach einer Verbindung zwischen Poesie und Wissenschaft.

Novalis stirbt bereits im Alter von 29 Jahren an Tuberkulose.

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